Ü-Ei als Kapitalanlage

Eine sehr kontroverse Frage ist: "Kann man mit dem Ü-Ei reich werden? Vermögen aufbauen, oder seine Altersvorsorge aufbessern. Eine Analyse!

Dass es Sammler gibt, die Ü-Ei-Figuren als Kapitalanlage nutzen, ist bekannt und war in den frühen 2000er Jahren wesentlich ausgeprägter, als das heute der Fall ist. Das "bunkern" ganz bestimmter Figuren, ist also althergebracht.

 

Die Frage, ob sich Ü-Ei-Figuren als Kapitalanlage eigenen, stellt sich nicht. Ja sie eigenen sich! Und zwar genau so lange, wie es viele Sammler gibt, die diese Figuren aus Spaß an der Freude sammeln.

Man definiert also nicht, ob das Ü-Ei eine Kapitalanlage ist, sondern wie langfristig sie nutzbar sein wird. Die Krux beim sammeln ist immer die Wertbeständigkeit einer Sache und die ist maßgeblich davon abhängig, wie groß ein Sammelgebiet ist und in welcher wirtschaftlichen Lage es sich befindet. Bei allen Dingen, die über einen höheren Sammlerwert verfügen, als den eigenen Materialwert, kann es jederzeit zu einem hohen Wertverlust kommen. Will man also mit seiner Ü-Ei-Leidenschaft für das Alter vorsorgen, dann geht das nur, wenn man es mit Bedacht macht. Überraschungseifiguren werden seit den späten 80er Jahren gesammelt. Nach einem großen Hype in den Jahren 1993 – 1998 nahm die Sammelgemeinschaft jedoch stetig hab. Heute schätzt man noch etwa 300.000 Sammler im deutschsprachigen Raum und knapp 800.000 weltweit.

 

Eine verhältnismäßig kleine Zahl, wenn man sie mit anderen Sammelgebieten wie Briefmarken oder Münzen vergleicht.

 

Der Vorteil für deutsche Sammler liegt hier bei der Tatsache begründet, dass jahrelang Figuren exklusiv für den deutschen Markt produziert wurden. Das macht die Serien der 70er und 80er Jahre zu weltweit begehrten Sammlerobjekten mit hohem Wert und genau hier setzt man an. Der Einkauf dieser Figuren kann mit etwas Glück verhältnismäßig günstig auf Flohmärkten und Onlineauktionshäusern erfolgen. Wenn man mit Ü-Ei-Figuren Kapital aufbauen möchte, dann sollte man etwas über die Preisentwicklung wissen. Die Figuren der 90er Jahre wurden, wegen der vielen Sammler, in weit höherer Stückzahl produziert als das heute der Fall ist. Folglich ist der Sammlermarkt nach der „Gesundschrumpfung“ der Sammlerschaft nach 1998 mit diesen Figuren übersättigt. Die Nachfrage fehlt und damit auch der Preis. Dennoch können diese Figuren eine Kapitalanlage sein. Wie, dazu später mehr.

1. Was man wissen muss

 

Als Sammler von Ü-Ei-Figuren benötigt man ein gewisses Rüstzeug. Es ist unbedingt erforderlich, dass man sich mit dem Gut, dass man sammelt auch auskennt. Im Ü-Ei-Bereich sind das folgende Punkte:

 

  • Preisentwicklung der letzten Jahre

  • Fachwissen zu den Figuren, die man sammelt

  • Fachwissen zum Thema Fälschungen

  • Sammlerzubehör zur Aufbewahrung und Prüfung auf Echtheit.

 

1.1 Preisentwicklung der letzten Jahre

 

 

Seit 1999 sind die Preise für Hochpreisfiguren stetig gefallen. Dennoch gibt es Figuren, die immer einen gewissen Wert halten. Diese Figuren gilt es zu finden. Die Preise in den einschlägigen Ü-Ei-Katalogen sind Richtwerte und zum Teil auch Wunschvorstellungen. Figuren der eben schon erwähnten 90er Jahre sind heute bis auf wenige Ausnahmen praktisch wertlos. Für alle anderen gilt ein tatsächlicher Wert von etwa 40 – 50% des Katalogwertes. Ein besserer Indikator zur Preisfindung sind Onlineauktionen. Beobachten Sie bestimmte Figuren über einen längeren Zeitraum, um herauszufinden, wie diese sich preislich entwickeln, oder lassen Sie sich die beendeten Auktionen in der Suchfunktion anzeigen. Der Zustand der Figur ist dabei oft entscheidend. Ein aktueller Ü-Ei-Katalog ist unverzichtbar. 

Bildquelle: Feiler-Verlag


Der Katalogwert sinkt seit den frühen 1990ern und hat sich heute bei etwa 40 - 50 % eingependelt.

1.2 Fachwissen zu den Figuren, die man sammelt

 

 

Das ist ein besonders wichtiger Punkt. Figur ist nicht immer Figur. Der Wert einer Figur hängt von ihrem Zustand. Davon, ob sie ggf. eine Formvariante ist, oder eine veränderte Bemalung hat. Diese Varianten sind preislich höher anzusiedeln. Doch man muss sie erst einmal erkennen und dafür ist es wichtig sich zu informieren. Das beste nachgelesene Fachwissen kann gegen persönliche Erfahrungen nicht ankommen. Arbeiten Sie mit Ihrer Sammlung. Finden Sie Varianten und gleichen Sie ab, ob es besondere Stücke sind, oder Massenvarianten, die natürlich auch vorkommen. Auch der Erhaltungsgrad einer Figur ist preisentscheidend. Sammeln Sie nur sehr gut erhaltene Stücke. Bespielte Figuren lassen preislich immer nach.

1.3 Sammlerzubehör zur Aufbewahrung und Prüfung auf Echtheit

 

 

Um die Figuren aufzubewahren gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als Kapitalanlage gekauft sollten die Figuren trocken, staubfrei und gesichert lagern. Am besten eignen sich dafür Sortierkästen aus dem Baumarkt. Kästen mit 10 oder besser 12 Fächern fassen in der Regel einen kompletten Figurensatz. Natürlich kann man auch andere Kästchen verwenden oder einen Setzkasten nutzen. Der Zubehörmarkt für Figurensammler ist ähnlich ausgeprägt wie bei anderen Sammelgebieten. Hat man diese Vorbereitungen getroffen und das nötige Zubehör gekauft, kann es losgehen mit dem sammeln.


1.4 Fachwissen zum Thema Fälschungen

 

Wo Dinge von hohem Wert gesammelt werden, wird auch gefälscht. Das ist im Ü-Ei-Bereich genauso. Es gibt von allen alten Figuren gefälschtes Zubehör. Auch ganze Figuren werden gefälscht.

 

Viele Figuren aus den 80ern haben deshalb einen hohen Wert, weil sie über ansteckbares Zubehör verfügen. Ohne dieses Zubehör sind die meisten von ihnen nichts mehr wert. Dieses Zubehör wird gefälscht und dann den wertlosen Figuren angesteckt. Es ist deshalb unbedingt nötig, dass man sich damit auskennt oder zumindest weiß, wo man nachschlagen kann.

 

Beipackzettel, Palettenanhänger und Ü-Ei-Hütchen. Alles wird kopiert. Fälschungen sind heute ein eigener Sammelzweig. Es gibt Bücher und Websites zu diesem Thema und Sie sollten sie alle kennen, denn hier geht es bei einer Figur schnell mal um mehrere Hundert Euro.

 

Für einen normalen Sammler reicht es aus, zu wissen wo man im Zweifelsfall fragen kann. In den einschlägigen Internetforen und Facebookgruppen findet man Hilfe bei Fragen. Noch besser ist es, wenn man sich die grundlegenden Dinge selbst beibringt. Dazu benötigt man vor allem eine Leuchtlupe und ein UV-Standgerät. Am besten ein Gerät, mit dem man auch Geldscheine prüfen kann. Sie eignen sich von der Leuchtkraft (mindestens 7 Watt) am besten. 

2. Die Sammlerwertmethode

 

Diese Methode des Sammelns, mit dem Ziel der Wertsteigerung, ist die simpelste Art des Aufbaus. Sie kaufen und lagern die Figuren ein. Berücksichtigen müssen Sie allerdings die Wertschwankungen. Neue Figuren, die gerade im Ü-Ei verkauft werden, haben zu Anfang einen hohen Wert. Sobald die Sammlerschafft die eigenen Sammlungen mit den neuen Figuren bestückt hat, fällt der Preis wieder. Danach halten diese Serien einige Monate lang einen Preis zwischen 7 und 10 €, bevor sie sich irgendwo darunter einpendeln. Achten Sie bei Neuerscheinungen auf seltenere Figuren. Aber Vorsicht! Manchmal ist eine Figur nur regional selten, taucht jedoch später in Massen auf. Mit neuen Figuren zu arbeiten ist ein bisschen wie Aktienhandel. Nur eben mit dem Wissen, dass der Preis fallen wird. Wann ist ungewiss. 

 

Wertbeständig sammeln und damit für die spätere Zukunft vorsorgen, das geht auch mit kleinem Geld. Man muss keine 500 Stelzenschlümpfe sammeln, um Kapital zu bilden. Das Risiko, dass Stelzenschlümpfe in 10 Jahren nur noch einen Bruchteil ihres heutigen Wertes haben, ist groß.

 

Wer entsprechend Platz hat, kann auch im kleinen reich werden. Dafür bedarf es einer Grundregel, die für alle Sammler bestand haben sollte

 

Sammle alles, aber vollständig“

 

Vollständigkeit ist das A und O beim Figurensammeln. Ein Schlumpf ohne Zubehör ist nur ein Bruchteil wert, Ein Schlumpf mit Zubehör, Beipackzettel und original Kapsel ein Vielfaches.

 

Das Gleiche gilt im kleinen auch für z.B. die Bingo Birds. Ein Satz ist vollständig mit allen Figuren, deren Zubehör und Bauanleitungen, sowie zu jeder Figur ein Beipackzettel mit Kapsel. Das macht aus einem 1,- € Satz einen 4,-€ Satz. Jedes Einzelteil dieses Satzes ist für sich gesehen so gut wie wertlos. Im Ganzen jedoch nicht. Hinzu kommen noch Varianten einzelner Figuren, die wieder seltener sind. Ein vollständiger Satz braucht seine Zeit, bis er zusammengesammelt ist. Wenn man das beachtet, können die Bingo Birds weit mehr sein, als ein 1,99 Satz.

 

Es gibt noch mehr zu beachten. Aufkleber gehören auf den Folienträger und nicht auf die Figur. Steckfiguren bleiben ungebaut und möglichst in der Kapsel. Je älter sie sind, desto besser für den Sammlerwert. Palettenanhänger, Puzzle und Hütchen gehören ebenso zur Serie. Das macht aus dem vorgenannten 4,- € Satz ein 7,- € Satz. Ein weiteres Beispiel kann man sehr schön anhand der Serie Polarexpress aus 2004 aufzeigen. Figuren, Spielzeug, Hütchen, Palettenanhänger und Maxi-Ei. Ein kompletter Satz Polarexpress füllt eine halbe Glasvitrine. Im Einzelnen kann man jede Figur mit etwas Glück für ca. 1,- € auf dem Flohmarkt kaufen. Bei den Figuren Junge und Mädchen könnte der Preis höher liegen. Hütchen und Palettenanhänger gibt es günstig im Internet dazu. Die Ausgabe dafür sollte am Ende unter 25,- € liegen. Man erhöht den Sammlerwert durch simples komplettieren einer Serie. Je neuwertiger dabei der Zustand (Aufkleber auf Folie, ungebaut...etc) desto besser. Komplett weiterverkauft erhält man zur Zeit etwa 35,- bis 40,- € dafür.

 

Ein Sammler, der so sein Kapital aufstocken möchte, sollte immer an mehreren Serien arbeiten, damit er Tauschmaterial bekommt, um mit anderen Sammlern Dinge zu tauschen, statt zu kaufen.

 

 

Gewinn wird beim Einkauf gemacht. Nicht beim Verkauf.

Es gibt im frühen Ü-Ei-Zeitalter Figuren der Schlumpfserien, die einzeln gesehen einen Wert von mehreren Tausend Euro haben können. Hierfür ist jedoch ein sehr gut ausgebildeter Sammler nötig. Man muss viel Zeit investieren, um diese Varianten zuverlässig bestimmen zu können.

 

Einzelne Figuren können den Wert eines Komplettsatzes zum Großteil ausmachen. Beim 2006er Komplettsatz der WinX Club Serie, ist es ausschließlich die Figur Tecna, die den Satz teuer macht. Ohne diese Figur kostet der Satz knapp

10,- €. Zu beachten ist auch, dass bei Serien ab den 2000er Jahren zu jeder Figur ein eigener Beipackzettel gehört.

 

Bei der Sammlerwertmethode richten Sie den Blick also vor allem auf eine große Auswahl an Figurenserien. Sich auf einzelne Figuren zu beschränken setzt voraus, dass Sie genau wissen, was sie tun. Sie können natürlich auch aus jedem Satz die Topfiguren sammeln. Das bringt uns zum nächsten Kapitel.


3. Ü-Ei-Gold

 

Als Ü-Ei-Gold bezeichne ich einzelne Figuren, die einen gewissen Grundwert haben, der bisher noch nie unterschritten wurde. Werterhaltung ist beim investieren in "Gold" ja auch der Hintergrund des Handelns. Auf der Suche nach gesicherten Werten muss man also wissen, wie es sich mit den Sammelwerten in der Vergangenheit verhalten hat. 

So ist es seit Anbeginn der Ü-Ei-Zeit so, dass der günstigste Pumuckl (Liegender, Blumenfreund oder Feinschmecker) aus der 1985er Serie mindestens 5,- bis 8,- € kostet. Die Preisspanne hängt vom Erhaltungsgrad der Figur ab. Das ist in der Ü-Ei-Welt zur Zeit ein bisher unumstößlicher Fakt. Jeder Sammler von 80er Jahre Figuren weiß das.

 

Beim sammeln von Ü-Ei-Gold setzt man gezielt auf diese Figuren. Wichtig dabei ist jedoch, dass man sich nicht nur auf Pumuckl stürzt. Breit gefächert sollte die Auswahl sein, um Schwankungen möglichst abzufedern. Ü-Ei-Gold sind nämlich nicht nur alte Figuren. Wie in allen Bereichen des Sammelns wurden auch Überraschungseisektor limitierte Exponate veröffentlicht, die höhere Preise erzielen. Um ein Beispiel aufzugreifen reisen wir in das Jahr 2006.

 

 

In Bonn fand der Ü-Ei-Tag statt. Ein von Sponsoren finanziertes Ü-Ei-Spektakel mit vielen Prominenten, einen riesigen Ü-Ei, das als Bühne diente und einer Sonderfigur

 

  • Ronnie Riesenei

 

Diese Figur gab es niemals im Überraschungsei zu kaufen. Es ist eigentlich sogar eine Fremdfigur, die von einem Internetprovider als Werbegag finanziert wurde. Die Auflage betrug 50.000 Stück. Die Figur wurde in einer Kapsel mit einem Sonderbeipackzettel ausgegeben und gehört zur Serie Mission Maulwurf aus 2006.

Die Figur selbst ist im Vergleich zu den Ferrerooriginalen eine in der Qualität minder gut gemachte Figur. Für sie wurde eine bereits existierende Figur - Benny Bohrer - genommen. Auf dessen Schulter liegt normalerweise eine Karotte. Für die Sonderfigur wurde ein großes Ü-Ei drauf gesteckt.

 

 

So weit so gut. Die Figur wurde auf diesem Ü-Ei-Tag unters Volk gebracht. Die ersten dieser Figuren wurden bereits vor diesem Tag über eBay (c) im "Vorverkauf" angeboten und brachten über 130,- €. Wenige Tage nach der Herausgabe der Figur fiel der Preis auf etwa 50,- €, um dann noch ein paar Wochen später auf

30,- € zu fallen. Heute hat sich der Ronnie Riesenei-Kurs bei etwa 7,- eingependelt. Mit diesen 7,- arbeitet der Ü-Ei-Gold-Sammler. Das ist der Betrag den ein Ronnie Riesenei in etwa immer bringt und das ist der Wert einer auf 50.000 Stück limitierten Figur.

An der Kurve ist schön zu erkennen, wie sich der Ronnie im Laufe der Jahre entwickelte. Für Anleger wird er erst in dem Moment interessant, als sich sein Preis bei etwa 7,- einpendelte. Jetzt ist er eine Rechengröße. 


Weitere limitierte Figuren der letzten Jahre waren:

 

Dark Laser Black Edition 2002 mit BPZ Wert: 45,- €

 

Tecna 2006 (deutsche Version) mit BPZ Wert: 65,- €

 

Geburtstagsschlumpf 2009 mit BPZ Wert: 60,- €

 

Diese Figuren sind als Ü-Ei-Gold eine relativ sichere Anlage. Die hier genannten Preise sind - ohne Gewähr.

 

Was man bei Ronnie Riesenei im Kleinen macht, dass geht auch ein paar Nummern größer. Die oben bereits erwähnten Pumuckl haben eine Wertspanne von 7,- € (Liegender) bis 400,- € (Regenkobold). Zudem gibt es immer wieder Figuren eines Satzes die besonders beliebt sind, oder die es in mehreren Versionen gibt, ohne dass sich die Auflage für die Figur insgesamt erhöht. Nimmt man z.B. an, dass jede Figur 1.000.000 x produziert wird, dann existieren von dieser einen Figur, die es in unserem Beispiel in zwei Variationen gibt, jeweils nur 500.000 Stück. Das verdoppelt den Sammlerwert und macht diese Figur ggf. zu Ü-Ei-Gold.

 

Als belegtes Beispiel dafür sind die Serien "Die verrückte Schreibtischbande I und II " zu nennen, bei denen es von einzelnen Figuren bis zu vier Versionen in unterschiedlichen Farben gab. Diese Figuren sind einzeln gesuchter als der Rest der Serie. Dennoch ist der Unterschied in diesen beiden Serien maginal. Kostet eine 0815 Figur davon 50 Cent, so sind die "geviertelten" Figuren mit knapp 2,- € zu handeln und eignen sich damit nicht unbedingt für unser Vorhaben, aber eben gut für dieses Beispiel.

 

Inoffizielle Varianten sind ebenfalls eine Fundgrube für Ü-Ei-Gold-Liebhaber. Dabei handelt es sich um Figuren die so nicht für das Ei vorgesehen waren. Am beliebtesten sind hier die Dioramafiguren. Das sind Figuren, die im Vorfeld einer Serie als Ansichtstücke für Werbezwecke hergestellt wurden und in der Regel in Werbedioramen klebten, worin sie dann interessierten Firmen präsentiert wurden. Diese Figuren sind oft anders bemalt, oder an bestimmten Stellen unbemalt. Sie weichen von der späteren Serie ab. Selbstverständlich ist die produzierte Stückzahl wesentlich niedriger und der Sammlerwert dadurch höher. Ältere Dioramen waren von 0 - 5000 durchnummeriert. Eine alte Dioramavariante hat also eine Auflage von 5000 Stück. Die ersten Dioramen aus den frühen 1980ern sind heute kaum noch zu bekommen und kosten zum Teil vierstellige Beträge. 

 

Womit wir dann auch hier eine Limitierung und damit eine Preisorientierung hätten. Die Krux dabei ist, dass Dioramen in den 90ern zwar limitiert waren, die Figuren darin aber auch in normalen Ü-Eiern zu finden waren. Von daher haben Dioramavarianten der Zeit von 1993 - 1998 keinen sonderlich großen Wert. Je älter die Dioramafigur jedoch ist, desto höher wird der Preis. Als Ü-Ei-Gold eignen sich deshalb Dioramafiguren bis 1990 und älter.

Abzuraten ist von Puzzlen und Beipackzetteln als langfristige Wertanlage. Dazu muss man wissen, dass die Ü-Ei-Leidenschaft in den späten 80er Jahren mit Hartplastikfiguren begann. Erst in den 90ern kamen Puzzleecken, Palettenanhänger und das ganze "Rund ums Ei" Sammelzeugs dazu. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es diese Dinge sind, die zuerst an Wert verlieren. Seinen Kapitalaufbau also auf Hütchenaufkleber und Palettenanhängern zu stützen ist nicht ratsam. In den 2000er Jahren ging die Preiskurve für Puzzle um knapp 50% nach unten. Im Falle einer Wirtschaftskrise hätte man mit Hartplastikfiguren ein wenig mehr Zeit, diese noch schnell abzustoßen.

 

Ü-Ei-Figuren sind aus einem Kunststoff der einen Materialwert von wenigen Cent hat. Physisch sind diese Figuren wertlos. Was wir also als Kapital aufbauen ist ein reiner Sammlerwert, der sich von heute auf morgen rapide verändern kann. Eine gute Serie im Überraschungsei kann tausende von ehemaligen Sammlern begeistern und wieder in die Sammlergemeinschaft bringen. Die Folge wäre ein spürbarer Preisanstieg der aktuelleren Figuren. Zu beobachten war dies im Jahr 2001, als Der Herr der Ringe in das Ü-Ei kam. Die Komplettsatz hielt sich jahrelang bei der 20,- € Grenze. Heute ist er nur noch ca. 5,- € wert.

 

Man muss sich der Tatsache bewusst sein, dass man sein Geld in einer Luftblase anlegt, die jederzeit platzen kann. Das bringt uns zum nächsten Schritt.

4. Kapitalumwandlung

 

In Sachwerte zu investieren ist in der Finanzwelt ein den Wert des Eigenkapitals erhaltender Vorgang. Wer mit Kapital handelt, muss wissen, dass wir alle mit einer aus Zinseszins angewachsenen Kapitalblase leben, die irgendwann unweigerlich platzt und zu einer Währungsreform führen wird.

Um das kurz zu erklären, muss man die Geschichte des Geldes wieder spiegeln. Ich versuche das in einfachen Worten zu tun. In den frühen Jahren des Geldes gab es für jede Münze und jeden Geldschein den entsprechenden Gegenwert in Gold oder Silber, der irgendwo - z.B. in einer Bank - eingelagert war. In Amerika ist Fort Knox das berühmteste Beispiel für die Einlagerung von Goldreserven der USA. Dieses Gold sicherte die Stabilität der Währung. Solange nicht mehr Geld gedruckt wurde, als Gold vorhanden war, blieb der Wert des Papiergeldes stabil. Auch in Deutschland haben wir dieses Warengeld. Es muss nicht immer Gold sein. Auch andere Edelmetalle, Gebäude oder Ländereien gelten als Warengeld, dass einen Gegenwert zur umlaufenden Währung darstellt. Im Volksmund wird das auch Tafelsilber genannt. Wenn ein Land Kapital benötigt, dann gibt es zwei Möglichkeiten es zu bekommen.


1. Man verkauft Goldreserven oder Ländereien und erhält dafür frisches Geld einer anderen Währung, deren Wert sich durch den Zukauf unseres Tafelsilbers stabil hält oder sich gar erhöht. Man schwächt damit aber seine eigene Währung.

 

 

2. Man druckt Geld, ohne dafür einen Gegenwert in Warengeld zu haben, schwächt damit jedoch wieder die eigene Kaufkraft, weil jetzt mehr Geld als Gold bzw. Warengeld da ist. Der Wert bleibt dennoch erst einmal stabil, weil man verspricht, das fehlende Gold später nach zu legen. Passiert dass dann aber nicht – so erleben wir es seit 2009 bei Griechenland – fällt die Wirtschaftskraft des Staates, weil das obige Versprechen nicht gehalten wurde. Der Staat inflatiert. Das Geld der Bürger verliert an Wert. Spareinlagen bekommen weniger Zinsen, als die Lebenshaltungskosten steigen. Wir kennen das unter dem Begriff „Infaltionsrate“.

Bsp.:

Wir bekommen für 1000,- € Sparguthaben 1,5 % Zinsen im Jahr. Im selben Jahr steigen die Lebenshaltungskosten um 2 %. Das bedeutet, dass wir zwar nominell mehr Geld haben – 1015,- €, dieses Geld aber weniger Wert ist als vorher, weil alles um 2% teurer wurde. Etwas das vor einem Jahr also noch 1000,- € kostete, kostet jetzt

1020,- €. Wir haben also 5,- € verloren.

Das ist es, was eigentlich alle großen Wirtschaftsmächte dieser Welt praktizieren. Man schafft Geld ohne Gegenwert. Das führt dazu, dass die Währung instabil wird. Die Schulden die wir damit bei der Zentralbank - von dort kommt das frisch gedruckte Geld - machen wachsen mit Zins und Zinseszins immer weiter. Geld, das wir nicht haben, da unser Warengeld nicht ausreicht, um diese verzinsten Schulden zu zahlen. Wir erhalten von der Zentralbank also Geld für etwas, dass wir nicht geleistet haben, sondern in Zukunft leisten wollen. Also genau das Gegenteil des eigentlichen Sinn und Zwecks. Etwas zu bezahlen, wenn man im Gegenzug dafür eine Ware erhält. Die Zentralbank bekommt vom dem Staat aber kein Gold als Gegenleistung, sondern lediglich das Versprechen irgendwann soviel Gold zu haben, dass die Deckung wieder vorhanden ist. Diese Schuldenblase wächst also über Jahre immer weiter. Es werden neue Schulden gemacht, oder der Zins und Zinseszins reißt immer größere Löcher in unsere Haushaltskassen. Irgendwann ist der Staat dann bankrott. Es folgt eine Währungsreform und alles Geld, für das kein Gegenwert in Warengeld da ist, wird vernichtet und der Staat fängt wieder von vorne an. Das Problem ist, dass das verschwundene Geld Ihres und meines ist. Unser Sparbuch vielleicht, oder ein Aktienpaket. Das (Luft)-Kapital ist dann einfach nichts mehr wert, denn es war ja nie ein Gegenwert dafür da. Es waren Zahlen in einem Sparbuch oder auf einem Kontoauszug. Mehr nicht. Mit der Einführung des Euro hat man die Deutsche Mark z.B. einfach halbiert und damit eine Währungsreform verschoben. Die D-Mark wäre auch irgendwann kollabiert. 1 DM waren jetzt nur noch knapp 50 Cent. Viele Dinge, die vor dem Euro 1 DM gekostet haben, kosteten danach 1 Euro. Nicht alle...aber viele Dinge. Damit verdoppelte sich für manche der Preis von heute auf morgen bzw. über eine Zeitspanne von wenigen Wochen, damit es nicht so auffällt. Entweder wurden Verpackungen für das gleiche Geld kleiner, oder der Preis wurde Cent um Cent angehoben.

 

Was hat das jetzt mit dem Ü-Ei als Kapitalanlage zu tun?

 

Eigentlich liegt es auf der Hand. Ein Schlumpf der vor dem Euro 10 DM gekostet hat, war nach der Einführung mit dem gleichen Wert in Euro vermerkt. Also 5 €. Der Wert blieb trotz einer Währungsreform erhalten, weil die Preisfinder der Ü-Ei-Katalog unabhängig vom Staat und dessen Euro-Einführung waren. Das Problem der Ü-Ei-Figuren ist, dass es sich bei den Preisen, die man dafür zahlt nicht um Material- sondern um Sammlerwerte handelt. Der Materialwert einer Figur liegt ja nur bei wenigen Cent.

Das Ü-Ei ist also eine besonders sichere Kapitalanlage solange es genügend Sammler gibt. Ein Krieg, eine große Wirtschaftskrise oder eine Umweltkatastrophe könnte die Figuren jedoch von heute auf Morgen vollkommen entwerten. Die Investition in eine Ü-Ei-Sammlung ist ein Risikogeschäft, wie es Aktien z.B. auch sind.

 

Wenn man mit Ü-Eiern sicheres Kapital in Form von Warengeld schaffen will, dann kann man es nicht mit ihnen, sondern nur durch sie. Wie das geht, folgt jetzt.

 

 

Das horten gewisser Figuren hat in der Vergangenheit gezeigt, dass man damit ein stückweit den Marktpreis mitbestimmen kann. So wurden z.B. Schlümpfe mit besonderer Bemalung von den Entdeckern erst gezielt aufgekauft, bevor diese Variante dann durch dieselben Personen bekannt gemacht wurden. Der folgende "run" auf diese Figuren legte den Preis für die Zukunft fest. Da kaum noch Figuren am Markt waren, schossen die Preise natürlich sofort in die Höhe und die Macher dieses Szenarios konnten Kasse machen, in dem Sie die Figuren eine nach der anderen und schön hintereinander verkauften.

Wenn man jetzt durch Ü-Ei-Figuren Kapital schaffen will, dann lohnt es sich, sogenanntes Ü-Ei-Gold zu kaufen. Wie bereits erwähnt, sind das Figuren die über Jahre Ihren Wert halten können. Dazu gehören z.B. die Black Edition, Ronny Riesenei, Goldenes Marylinchen, Tecna 2006 (deutsche Version), Schlümpfe mit Zubehör, Pumuckl. Alles Figuren, die immer einen bestimmten Preis im Verkauf bringen. Diese Figuren kann man auch über längere Zeit lagern, um den Sammlerwert seiner Sammlung zu steigern. Ein Wert der wie oben erwähnt stark von der Nachfrage nach diesen Figuren abhängig ist und sich jederzeit ändern kann.

 

 

Nach erreichen des selbst festgelegten Limits verkauft man diese Figuren so hochpreisig wie es nur geht und kauft im Gegenzug dafür wertbeständiges Warengeld wie z.B. Gold oder Silber.


Warum Gold oder Silber? Gold und Silber sind die einzigen konstanten Metalle im Anlagebereich seit über 100 Jahren. Kostete ein VW-Käfer in den 50er Jahren z.B. 10 Goldstücke, so kostet heute auch 10 Goldstücke. Mit dem Unterschied, dass diese 10 Goldstücke heute wesentlich mehr wert sind, als in den 50ern. Der VW-Käfer aber auch um ein Vielfaches teurer geworden ist als damals. Der Goldpreis ist mit der Inflation des Käferpreises gestiegen. Auf einer Bank mit 1,5 % Zinsen, sowie das zur Zeit der Fall ist, hätten Sie für das gleiche Geld – angelegt auf einem Sparkonnto - aus den 50er Jahren heute keinen Käfer mehr kaufen können. Die Inflation hätte Ihr Kapital aus den 50ern einfach aufgefressen und dann mit der Euro-Einführung nochmal gestutzt.

Warum erst dann Gold und Silber kaufen, wenn man viele Figuren zusammen hat?

 

Das hat einen einfachen Grund. Je kleiner die Einheit an Silber oder Gold ist, die man kauft, desto größer ist das sogenannte Aufgeld. Aufgeld bedeutet Verlust! Das können Portokosten sein, die bei vielen Einzelkäufen natürlich höher ausfallen, als bei einem Großeinkauf. Aber auch Sammlerwerte, die auch bei Münzen über dem Materialwert liegen können. Im Falle eines Crashs ist dieser Sammlerwert allerdings nicht sicher, sodass der Sammler überlegen muss, ob er lieber Anlagemünzen kauft, die lediglich nach ihrem Materialwert gehandelt werden, oder eben Sammler- und Gedenkmünzen, die zu ihrem Materialwert noch einen Sammlerwert haben, der auf dem Alter, der Nachfrage und der Auflagenhöhe basiert. Empfehlenswert ist hier definitiv die Anlagemünze oder Metall in Barren, die es auch schon ab wenigen Gramm zu kaufen gibt.

Silber ist wesentlich günstiger als Gold. Dennoch ist es die bessere Kapitalanlage, weil Silber in der Industrie verwendet wird. Die Eigenschaften dieses Metalls sind für die Computer und Handybranche unverzichtbar. Silber wird also immer einen Preis haben, da die benötigten Mengen dafür immer über dem weltweit aus den Minen geförderten Material stehen. Beim Gold ist das auch so, aber Gold wird außer als Warengeld fast ausschließlich für die Schmuckindustrie verwendet. Ja, auch für Handy und Computer, aber hier gibt es bereits „Ersatzmetalle“, die das Gold ablösen könnten. Die Nachfrage nach Silber ist also umfangreicher und damit ist der Werterhalt auf Dauer wahrscheinlicher.

 

Wenn ein Sammler jetzt also Figuren günstig auf dem Flohmarkt kauft, sie gewinnbringend verkauft und von dem Erlös in Edelmetall investiert, dann hat er eine Rendite, die ihm keine Bank jemals leisten wird und er hat sie sofort und nicht erst nach einer Laufzeit von Jahren.

 

Bsp: Sie kaufen eine Figur für 1,- € auf dem Flohmarkt und stellen fest, dass sie einen Sammlerwert von 30,- € hat. Nun können sie die Figur behalten und hoffen, dass sie weiterhin 30,- € wert sein wird, oder Sie verkaufen sie für eben diese 30,- € weiter und kaufen sich dafür im Gegenzug eine Unze 999er Silber, deren Preis zur Zeit (2020) bei etwa 25,- € + Aufgeld liegt. Der Silberpreis für eine Unze Silber fiel in den den letzten 20 Jahren nie unter 14,- €. Aus Kapitalbildungssicht fahren Sie mit dem Silber wesentlich sicherer. Preissteigerungen bei Ü-Ei-Figuren sind auf Dauer nicht zu erwarten. Die letzten Jahre zeigen hier eine fallende Tendenz.

 

 

Wer keine riesigen Münzschätze in seinem Keller haben will, der kann trotzdem in Metall investieren, ohne auch nur ein einziges Krümelchen davon zuhause haben zu müssen. Einige Banken bieten Metallkonten an, auf die man sein Geld überweist und der Kontenstand in Gold angezeigt wird. Statt 2000,- Euro haben Sie dann z.B. 14,6 Gramm Gold auf der hohen Kante. Auch hier ist Vorsicht angesagt. Investieren Sie nur bei Banken die garantieren, dass Sie das Ihnen gutgeschriebene Gold auch tatsächlich physisch eingelagert haben. Alles andere sind die weiter oben beschrieben Luftblasen, die es auch in diesem Sektor gibt. Sie müssen theoretisch in der Lage sein, zu dieser Bank gehen zu können um das Gold abzuheben. Die Bank muss es vorrätig haben. Welche Metalle sind dafür geeignet? Grundsätzlich alle reinen Metalle. Neben Gold und Silber sind das vor allem Kupfer und Zink. Der Preis für Kupfer ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Dennoch ist Kupfer für Anleger, die ihr Metall zuhause Lagern ein Problem, wenn man keine Lagerhalle neben dem Haus hat. Das gleiche gilt für Zink. Hier kommen wir dann wieder zu den gerade beschriebenen Metallkonten. Von anderen Metallen wie Platin und Co. rate ich persönlich ab, da diese Materialien zum Teil zwar sehr selten sind, aber verzichtbar. Platin wird Gold niemals ersetzen. Gold ist seit jeher das beliebteste Metall und überall in der Welt handelbar. Platin ist das nicht. Es scheitert schon daran, es zu erkennen, wenn man es vorgelegt bekommt. Das Betrugsvolumen mit gepfuschten Legierungen ist ebenfalls zu groß.

 Vorteile und Risiken

Eine alte Kaufmannsweisheit sagt "Der Gewinn wird im Einkauf gemacht, nicht im Verkauf". Das gilt auch bei der Vermögensbildung. Je günstiger Sie ihre Figuren einkaufen desto kleiner ist Ihr Risiko auf Wertminderung. Wenn Sie eine 100,- €-Figur für 10,- € einkaufen und diese Figur verliert im Laufe der Zeit die Hälfte Ihres Wertes, dann sind Sie immer noch mit 40,- in der Gewinnzone.

 

Das Ü-Ei bietet drei Vorteile für Kapitalanleger, die nicht von der Hand zu weisen sind.

 

1. mehrere unterschiedliche Bezugsquellen für Figuren.

Im Gegensatz zu Aktien, Sparverträgen oder Gold- und Silberoptionen können Sie das Ü-Ei sowohl im Onlinehandel, als auch per Anzeige, auf Börsen oder auf dem Flohmarkt erwerben.

 

2. Nicht jeder kennt den Wert einer Figur

Auch hier ein klarer Vorteil für Spekulanten gegenüber Edelmetallen oder Briefmarken. Eine Silbermünze wird immer mehr kosten als eine kleine Plastikfigur, die jemand vom Dachboden geholt hat. Gerade auf dem Flohmarkt kann man extrem gute Einkaufspreise erzielen.

 

 

3. Im Paket billiger

 

Ganze Sammlungen mit Ü-Ei-Figuren bekommt man in Online-Auktionen für wenige Cent pro Figur. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten wieder verkauft und man hat für wenig Einsatz einen hohen Ertrag. Man benötigt allerdings ein gewisses Einschätzungsvermögen und sollte gewissenhaft überschlagen, um am Ende nicht zu viel zu bezahlen.

 

Aber auch drei Risiken gibt es:

 

1. Fehlkäufe

Wertlose Pakete, Fälschungen, nicht bemerkte Defekte. Alles Dinge die den Kauferfolg trüben können.

 

2. Sammlerwerte unterliegen Schwankungen

Wie bereits erwähnt, kann eine Wirtschaftskrise, ein Krieg oder eine Naturkatastrophe den Wert ihrer Sammlung schmälern. Sammlerwerte nähren sich einzig von der Nachfrage. Ohne Nachfrage gibt es keinen Sammlerwert.

 

3. Der richtige Moment

 

Sammler neigen dazu Dinge zu horten und den Zeitpunkt für einen Wiederverkauf aus Liebe zum Objekt zu verpassen. Bei einem vernünftigen Umgang mit dem eingesetzten Geld, kann nicht viel passieren. Wer nur kauft, wenn die Figur weit unter Realwert erhältlich ist, macht im Grunde nichts falsch. Er verliert maximal den eingesetzten Geldwert, kann aber das zigfache gewinnen.

Stelzen des Stelzenschlumpfes am Steg kosten schonmal 1200,- €

Im Markt gibt es viele Fälschungen


Tendenzen in die Zukunft

 

 

Die Preisentwicklung der Figuren für die Zukunft vorherzusagen ist nicht einfach. Sinkende Sammlerzahlen sind sicherlich ein Faktor. Ein andere - preissstörender - Faktor ist die Zeit. Der Sammlernachwuchs von heute kann mit Pumuckl und Dschungelbuch nicht viel anfangen. Diese Serien geraten zwar nicht in Vergessenheit, sind aber nicht mehr ganz oben angesiedelt auf den Suchlisten junger Sammler, da der Bezug zur Kindheit fehlt, der ein gutes Stück der Sammelleidenschaft im Bereich Überraschungseifiguren ausmacht. Schlümpfe haben die Zeit überdauert und sind auch heute noch in den Kinderzimmern präsent. Wenn ich also eine Anlagefigur erwerben möchte und hätte die Wahl zwischen einem Schlumpf und einer Pumucklfigur, dann würde die Entscheidung sicherlich einen Schlumpf treffen.

Fazit und Tips.

 

Das Ü-Ei kann eine Kapitalanlage sein. Voraussetzung dafür ist ein hohes Fachwissen. Insofern ist es für Investmentsuchende eher nicht praktikabel, weil man hier auch schon einmal Lehrgeld zahlt. Für gestandene Sammler ist es jedoch durchaus eine Option.

 

Unser Tip: Legen Sie doch mal eine Liste mit Figuren an, die Ihrer Meinung nach am wertbeständigsten sind und recherchieren Sie dann einmal die aktuellen Marktpreise auf eBay und Co dazu.

 

 

Texte und Bilder (c) Michael Graf 2021

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Dieser Bericht ist ohne Gewähr und ohne Erfolgsgarantie